Wie stellt Kivuko sicher, dass die Spendengelder bei Menschen ankommen, für die es keine alternativen Finanzierungen gibt? Ein Gründungsmitglied von Kivuko aus Deutschland war vor Kurzem in Tansania und hat mit den Teammitgliedern der tansanischen Seite gesprochen:
- Wer meldet sich am Häufigsten von Menschen, die Unterstützung brauchen?
„Es melden sich unterschiedliche Personen, wie z. B. KrankenhausmitarbeiterInnen oder auch Mitglieder aus der Dorfgemeinschaft.“
- Mussten Menschen schon abgelehnt werden?
„Ja, unehrliche Menschen werden abgelehnt. Personen, die angeben, kein Geld zu haben, obwohl das nicht der Fall ist. Aufgrund solcher Fälle ist es für uns wichtig, in wirklich jeder Anfrage einen Hausbesuch zu unternehmen. Es kann passieren, dass Personen nicht ehrlich sind. Sie sagen sich ihre Behandlung nicht leisten zu können, haben dann aber Kühe, Ziegen, etc. zu Hause. Außerdem sind Hausbesuche wichtig, da soziale Faktoren mittlerweile weit mehr beachtet werden als früher: Ist das Haus in einem guten Zustand? Können Hygienemaßnahmen eingehalten werden? Gibt es Schlaf- und Waschplätze? Wie sieht die sanitäre Situation aus? Das alles spielt für den Erhalt der Gesundheit eine große Rolle.“
Auf dem Bild seht ihr eine junge Frau, die in den Gesunheitsfonds aufgenommen wurde, und ihre Großmutter. Die junge Frau musste für 4 Tage stationär in eine Klinik aufgenommen werden, da sie unter schwersten Unterleibsschmerzen litt. Heute geht es ihr wieder besser. Das ist vor allem wichtig, da sie sich nicht nur um sich selbst kümmern muss, sondern auch um ihre Großmutter. Allerdings befindet sich das Haus der Familie in einem sehr schlechten Zustand. Dächer, die mit Stroh belegt sind, bieten keinen ausreichenden Schutz vor Regen und nehmen schnell Schaden oder schimmeln, weil sie schlecht trocknen. Viel besser sind zum Beispiel Dächer, die mit Metall belegt sind. Kivuko hat den Bruder der jungen Frau mit an den Verhandlungstisch gebracht, der schon ausgezogen ist und in einer besseren finanziellen Situation ist. Frauen, vor allem alleinstehende, besitzen oft kein eigenes Land und haben kaum Reserven, mit denen sie Investitionen für Haus und Hof machen können. Für sie ist die Unterstützung durch Familienmitglieder oder Organisationen wie Kivuko von großem Wert, da sie langfristig ermöglichen, dass kleine Ersparnisse nicht direkt ins Haus zurückfließen, sondern für Gesundheit oder landwirtschaftliche Investitionen genutzt werden können. Kivuko hat den Bruder mit ins Boot geholt und berät nun, wie das Haus der beiden generalüberholt werden kann.
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